From Paper to Pixel – Digitale Assessments mit SIDAN
Interview mit Silke Karte, Senior Consultant mit Schwerpunkt Führungskräfteauswahl- und -entwicklung
Warum entscheiden Kunden sich für den Einsatz von SIDAN?
Die Ausgangssituationen und Gründe für den Einsatz von SIDAN sind sehr unterschiedlich. Um ein Beispiel einmal konkret zu verdeutlichen: Einer unserer Kunden hat in der Vergangenheit Potenzialanalysen im Gruppenformat durchgeführt, im klassischen Paper-Pencil Format. Bei der Auftragsvergabe an uns verfolgte er den Anspruch, eine modernere und zeitgemäße Potenzialanalyse im Unternehmen einzusetzen. Also weg von dem Bild, die Teilnehmenden und Beobachtenden während des Verfahrens mit einem Berg von Papier auszustatten, hin zu einer digitalen Lösung, die papierlos funktioniert und den aktuellen Rahmenbedingungen der Arbeitswelt entspricht.
Wichtig war, dass alle am Prozess Beteiligten, unabhängig von ihrer Medienkompetenz, mit der digitalen Anwendung gut zurechtkommen und die volle Aufmerksamkeit im Verfahren weiterhin auf den Teilnehmenden liegen kann.

Inwiefern unterstützt SIDAN alle Beteiligten bei der Durchführung von Assessment und Development Centern?
Der sehr große Pluspunkt von SIDAN ist, dass alle notwendigen Informationen für das Verfahren – von Teilnehmendendaten, Zeitplänen, Inhalten, Bewertungen, bis hin zur Dokumentation – in einem System vorhanden sind.
Darüber hinaus ist die Handhabung von SIDAN intuitiv und nahezu selbsterklärend. So werden z. B. die Beobachtenden durch eindeutige Symbole in ihrer Orientierung unterstützt. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, ihre Dokumentation einzusehen, ohne sich durch Papierberge wühlen zu müssen, können ihre Aufzeichnungen nach Kompetenzen oder z. B. Übungen filtern. Oder sie können in der Auswertungsphase einer Übung der Bewertungsdurchschnitt und alle Ergebnisse der Beobachterinnen und Beobachter ansehen, so dass Diskussionen eine visualisierte Grundlage haben.
Auch in der Auswertungsphase wurde eine Zeitersparnis festgestellt, z. B. durch das Anklicken der Skala im System und die automatische Berechnung des Durchschnitts.
Eine weitere zeitliche Optimierung ergibt sich bei der Erstellung des Ergebnisberichts, der mit wenigen Klicks erstellt werden kann. Individuelle Nacharbeiten entfallen natürlich nicht, jedoch das manchmal zeitaufwändige Übertragen von Informationen in einen Bericht.
Welche Besonderheiten gilt es vor der ersten Durchführung eines Verfahrens mit SIDAN zu berücksichtigen?
Das Schöne ist, dass SIDAN mit den eigenen Rechnern der Beteiligten genutzt werden kann, sodass keine Umgewöhnung mehr stattfinden muss. Aber gewisse technische Voraussetzungen müssen gegeben sein, sonst bereitet die Umsetzung mit SIDAN wenig Freude. Ein stabiles Internet ist zwingende Voraussetzung, ebenso ein Update des Rechners, damit dies nicht noch am Verfahrenstag geschehen muss. Auch Sicherheitseinschränkungen auf Firmenrechnern sollten vor dem ersten Einsatz besprochen werden, um sicherzustellen, dass sich jeder in die browserbasierte Anwendung einloggen kann.
Im Vorfeld einer Durchführung mit SIDAN ist es wichtig, alle Beteiligten ins Boot zu holen. Mit Hilfe von Briefing-Videos kann erstes Wissen vermittelt werden, manchmal reicht ein solches Briefing auch aus. Bei komplexeren Verfahren (mehrere Teilnehmende und/oder mehrere Beobachtergruppen, Rollenspieler, etc.) sind Schulungen sehr sinnvoll. In solchen Schulungen wird SIDAN je nach Bedarf der Zielgruppe (Teilnehmende, Beobachtende, Moderierende, Rollenspielende, Backoffice) vorgestellt und es gibt Raum zum Ausprobieren und zur Klärung von Fragen.
Wie können wir uns den Ablauf einer Bewertungssequenz mit SIDAN vorstellen?
Nach der Durchführung einer Übung verlässt der Teilnehmende den Raum und der Beobachtende wechselt von der Beobachtungs-/Dokumentationsphase in die Bewertungsphase. Dazu klickt er im Zeitplan auf das entsprechende Zeitfenster. Nun erfolgt die Bewertung der einzelnen Beobachtungsanker auf der vorab festgelegten Skala. Dieser Schritt wird von jedem Beobachtenden einzeln durchgeführt.
Wenn alle Beobachtenden diese individuelle Bewertungsphase abgeschlossen haben, werden sie vom System in die Konsolidierungsphase weitergeleitet. In dieser Phase sehen alle wertenden Personen den Mittelwert und z. B. die Werte der einzelnen Beobachtenden. Nun einigen sich die Beobachtenden auf einen Ergebniswert pro Verhaltensanker oder Kompetenz. Das vereinbarte Ergebnis wird von einer vorher festgelegten Person (in der Regel vom Moderierenden) eingetragen.
Das wäre das typische Vorgehen in der Bewertungsphase. Mit SIDAN sind aber grundsätzlich auch andere Wege der Bewertung möglich, z. B. eine automatisierte Mittelwertberechnung oder eine alleinige Bewertung durch den Moderierenden.
Welche Learnings gab es nach der ersten Durchführung von Verfahren mit SIDAN bei deinen Projekten?
Ein wichtiges Learning war, dass die notwendige Vorbereitungszeit vor dem Beginn eines Verfahrens immer im Zeitplan berücksichtigt werden muss. Manchmal spielt ein Rechner doch ein Update ein oder es gibt eine Anmeldeschwierigkeit bedingt durch Sicherheitsthemen. Je größer die Gruppe an Teilnehmenden und Beobachtenden ist, desto wichtiger und umfangreicher wird dieses Zeitfenster. Bei 10 Personen sollten z.B. etwa 15 Minuten einkalkuliert werden.
Learnings haben wir natürlich auch bezüglich der Dokumentation gehabt. Mit dem Schreiben auf Papier wird anders verfahren als beim Tippen. Einigen Beobachtenden fiel das Tippen leichter, weil sie im Alltag kaum noch Papier und Stift benutzen. Allerdings gab es auch Beobachtende, bei denen das Gegenteil der Fall war. SIDAN schließt nicht aus, dass jemand, der lieber ein paar Notizen auf Papier macht, dies auch weiterhin tut.
Kannst du uns zum Abschluss noch erklären, wie SIDAN den Prozess der Bewertung im Vergleich zu traditionellen Ansätzen vereinfacht?
Die Bewertung kann für einige Kunden ein langwieriger und schwieriger Diskussionsprozess sein. In manchen Fällen gibt es keine individuelle Bewertungsphase. Das kann dazu führen, dass nicht jeder seine individuelle Position äußert, sondern der geäußerten Position des Vorredners oder der Vorrednerin zustimmt. In manchen Fällen möchten Beobachtende intensiv mitdiskutieren, sich jedoch teilweise aus der Bewertung raushalten.
SIDAN erfordert bei der klassischen Bewertungsvariante in der anfänglichen individuellen Bewertungsphase, dass jeder Beobachtende alle bei der Bewertung festgelegten Kriterien bewertet, bevor das System zur nächsten Konsolidierungsphase übergeht. Auf diese Weise kann ein objektiveres und genaueres Bild der Leistung eines Teilnehmenden erstellt werden.
Weitere Informationen zu SIDAN